Kurz und bündig: Die exponentielle Glättung 1. Ordnung

Die exponentielle Glättung 1. Ordnung ist ein Verfahren der Zeitreihenanalyse, das in der Materialwirtschaft für die Prognose zukünftiger Bedarfe eingesetzt werden kann. Bei der exponentiellen Glättung 1. Ordnung errechnet sich der Prognosewert der nächsten Zeitperiode (P1,n+1) aus dem Prognosewert der alten Zeitperiode (P1,n) zuzüglich der mit Hilfe eines Gegenwartfaktors α gewichteten Differenz zwischen Prognosewert der Vorperiode (P1,n) und tatsächlichem Verbrauch der Vorperiode (Vn).

Beträgt der α -Wert „0“, dann berücksichtigt die exponentielle Glättung 1. Ordnung die Abweichung zwischen Prognose und Ist-Wert in der Vorperiode gar nicht und die neue Prognose entspricht der alten Prognose; der faktische (gegenwärtige) Verbrauch beeinflusst die Prognose also nicht.

Bei α = „1“ entspricht der Prognosewert der neuen Zeitperiode dem Ist-Verbrauch der vorausgehenden Zeitperiode. Hier bestimmt somit der faktische (gegenwärtige) Verbrauch die Prognose. In der Praxis werden für α zumeist Werte zwischen 0,1 und 0,5 gewählt.

Unser TIPP:

Die exponentielle Glättung 1. Ordnung ist nur bei Artikeln verwendbar, deren Verbrauch keine Trends oder Saisonalitäten aufweist und dessen Schwankungen als chaotisch, also keiner Gesetzmäßigkeit folgend, eingestuft werden.

Bei Zeitreihen, die Trends und/oder Saisonalitäten beinhalten, wird klassischerweise auf die exponentielle Glättung 2. Ordnung zurückgegriffen.

Generelles Problem der exponentielle Glättung 1. Ordnung, wie aller klassischen Prognoseverfahren, ist, dass sie eine normalverteilte Nachfrage unterstellt, die in der Praxis zumeist nicht gegeben ist.

Prof. Dr. Andreas Kemmner

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