Kurz und bündig: Vorlaufzeit 

Andreas Kemmner

Unter der Vorlaufzeit versteht man allgemein die Zeitspanne, die benötigt wird, eine Aktion vorzubereiten. In der Transportdisposition wird darunter z.B. die Zeit gefasst, die für die Vorbereitung des Transports erforderlich ist. In der Beschaffungs- und der Fertigungsdisposition die Zeitspanne bis zum Auslösen der Bestellung oder des Fertigungsauftrages. Ebenso wie die Wareneingangsbearbeitungszeit oder eine Sicherheitszeit verlängert die Vorlaufzeit die Zeitspanne der Wiederbeschaffung eines Produktes. Sie wirkt somit bei lagerhaltigen Materialien bestandserhöhend.

Unser Tipp:

In unterschiedlichen ERP- oder Warenwirtschaftssystemen wird der Begriff durchaus unterschiedlich angewandt. In manchen Systemen ist die Vorlaufzeit mit einem Minimalwert vorbelegt, in manchen gibt es sie nur für die Fertigung. Achten Sie bei der Verwendung der Vorlaufzeit immer auf die systemspezifische Definition.

Das Datenfeld Vorlaufzeit in ERP-Systemen wird gerne zum Einbau versteckter Sicherheiten in der Disposition verwendet. Achten Sie deshalb darauf, dass die hier eingetragenen Zeiten wirklich benötigt und realistisch sind.


Andreas Kemmner

Autor | Author

Prof. Dr. Kemmner ist Co-CEO der Abels & Kemmner Group und hat in 30 Jahren Beratertätigkeit in Supply Chain Management und Sanierung weit über 200 nationale und internationale Projekte durchgeführt und war über 10 Jahre der einzige öffentlich bestellte Sachverständige für die Wirtschaftlichkeitsbeurteilung von Industriebetrieben in Deutschland.

2012 wurde er von der WHZ zum Honorarprofessor für Logistik und Supply Chain Management bestellt.

Die Ergebnisse seiner Projekte wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.

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