Editorial: Never waste a good crisis

von Dirk Ungerechts

Das wir uns aktuell in eine Krise befinden, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Eine Entwicklung wie sie die Welt und die Weltwirtschaft seit Ende Februar genommen hat, hat es so in der jüngeren Vergangenheit nie gegeben. Die Palette der Fragen, die uns als Beratungsunternehmen in den letzten Wochen erreicht hat, reicht vom Umgang mit stark steigenden oder stark rückgängigen Umsätzen, über dringende Bestandsoptimierung wg. Cash-Flow Problemen, bis hin zu besserer Priorisierung der Produktion wg. fehlender Komponenten oder reduzierter Produktionskapazität. Alles sehr spannende Themen, die auch deutlich machen, dass die Herausforderungen für verschiedene Firmen in der aktuellen Situation sehr unterschiedlich sind.

Egal wie Ihre Herausforderungen in der aktuellen Krise auch lauten, vergessen Sie dabei bitte nicht die Worte Rahm Emanuels, des ehemaligen Beraters von Barack Obama: “Never waste a good crisis“. Natürlich geht es aktuell primär darum „den Laden irgendwie am Laufen zu halten“. Aber wirklich gute Unternehmen sollten und werden sich nicht nur darauf beschränken, die Produktion aufrecht zu erhalten. CEOs und CSOs mit Weitsicht werden sich sicherlich Gedanken machen wie sie Ihre Firmen in Zukunft anders aufstellen können um sich besser gegen derartige globale Shock-events zu wappnen. Single-Sourcing am anderen Ende des Globus mag vielleicht preisgünstiger sein. Aber was nutzt einem das, wenn auf einmal wegen Lock-downs diverser Häfen keine Schiffe mehr auslaufen können und man dringend benötigte Komponenten nicht bekommt? Wäre es in solchen Fällen nicht doch eine Überlegung wert, sein Liefernetzwerk  auf alternative Lieferanten an verschiedenen Orten der Welt umzubauen, um sicherzustellen, dass „immer noch irgendetwas geht“, bei wirtschaftlichen, politischen oder gesundheitlichen Problemen an verschiedenen Stellen in der Welt? Der Vertrieb diversifiziert ja auch in verschiedene Märkte. Oder macht es vielleicht Sinn, mehr in Flexibilität der Produktionsanlagen zu investieren, weniger Bestand zu produzieren und kundenauftragsbezogen zu reagieren auf die Kundenaufträge, die tatsächlich eintreffen? Macht es Sinn, Dispositionsmechanismen umzustellen, z.B. hin zu DDMRP?

Wir sollten die Lehren dieser Krise nicht verschwenden, sondern die zukünftige grundlegende Ausrichtung unserer Supply Chains überdenken und ggfs. mögliche alternative Szenarien simulieren.

Denn sicher ist: Dies wird nicht die letzte Krise gewesen sein, die die Welt erschüttert.

Bleiben Sie gesund,

Ihr Dirk Ungerechts

Bildrechte: Tumisu auf Pixabay

Dirk Ungerechts

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