„Ich spiel dann jetzt…“

„Ich spiel dann jetzt…“

Ein Appell an Führung und Entscheidungsfreude – von einem bekennenden Gladbach-Fan

Ich bin Jahrgang 1973 – also genau aus dem Jahr, in dem Günter Netzer im Pokalfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln einen der legendärsten Momente der deutschen Fußballgeschichte schrieb. Leider habe ich die „goldenen Zeiten der Fohlen“ selbst nicht miterlebt – ich kenne sie nur aus Erzählungen, alten Bildern und Gänsehautmomenten. Dennoch hat mich diese eine Szene bis heute geprägt und ich habe sie noch klar vor Augen.

Nach 90 intensiven Minuten steht es 1 :1 unentschieden. Netzer sitzt zunächst auf der Ersatzbank, weil er angeschlagen ist und sein Trainer, Hennes Weißweiler, ihm den anstehenden Vereinswechsel zu Real Madrid sehr übel nimmt. Doch als Netzer sieht, wie sein Mannschaftskollegen Christian Kulik, von Krämpfen geplagt, nicht mehr weiterspielen kann, steht er auf, läuft zu seinem Trainer und sagt trocken: „Ich spiel dann jetzt.“

Was danach passiert, wissen vermutlich nicht nur die hartgesottenen Gladbach-Fans: In der dritten Minute der Verlängerung jagt Netzer, nach einem wunderschönen Doppelpass mit Rainer Bonhof, die Kugel aus knapp 16 Metern in den Winkel. Das entscheidende Tor zum 2 : 1 Sieg!

Für mich ist diese Szene mehr als nur Fußball-Romantik. Sie ist ein Sinnbild dafür, was Führung bedeutet: Den Moment erkennen und handeln, statt abzuwarten.

Führung heißt: Den Moment erkennen

In vielen Unternehmen erlebe ich heute Situationen, die mich an dieses Pokalfinale erinnern: Prozesse laufen zäh, Engpässe häufen sich, die einzelnen Mitglieder der Mannschaft geben alles – aber die Ergebnisse stimmen nicht. Man weiß, etwas muss passieren – aber alle warten auf den „Trainer“, auf das Signal von oben.

Gerade in der Führungsebene ist dann Mut gefordert: Nicht warten, sondern aufstehen und sagen: „Ich spiel dann jetzt.“

Die wirtschaftliche Lage: Deutschland wartet – und viele bleiben stehen

Auch unsere Wirtschaft befindet sich aktuell in so einem Moment. In Deutschland stagniert das Wachstum, Entscheidungen werden verschoben, und es herrscht eine spürbare Lähmung der Dynamik. So vermeldet das ifo Institut, dass die deutsche Wirtschaft „feststeckt“, Strukturwandel und Unsicherheit Industrie- und Konsumkonjunktur zugleich bremsen. Die Folge: Man wartet darauf, dass „irgendwie“ alles besser wird – statt aktiv den nächsten Schritt zu machen.

Gerade in dieser Situation ist Warten keine Option. Denn der Gegner – schwierige Rahmenbedingungen, veränderte Märkte, neue Wettbewerber – schläft nicht mit.

Jeder braucht einen Rainer Bonhof

Doch selbst ein Günter Netzer wusste: Erfolg entsteht selten im Alleingang. Ohne seinen kongenialen Mitspieler Rainer Bonhof, mit dem er den entscheidenden Doppelpass spielte, wäre dieses Tor nie zustande gekommen.

Auch in Unternehmensumfeld braucht es diesen Mitspieler: einen Partner, der das Spiel versteht, mitdenkt, Tempo macht, Passmöglichkeiten erkennt. Einen Partner, der Sie nicht nur berät, sondern gemeinsam mit Ihnen spielt und auch mal dahin geht, wo es wehtut.

Bei Abels & Kemmner sehen wir uns in genau dieser Rolle: wir analysieren Ihre Supply Chain, wir bringen Perspektive und Struktur, wir sind Ihr „Bonhof“ im entscheidenden Moment.

Zeit zu handeln

Führung heißt nicht, alles allein zu können. Führung heißt: Den richtigen Moment zu erkennen – und vor allem zu handeln. Wenn Sie merken, dass Ihre Prozesse nicht mehr rundlaufen, dass das Umfeld schneller wird als Ihre Reaktionen, dass oft „gewartet“ wird, statt gemacht – dann zögern Sie nicht. Stehen Sie auf, übernehmen Sie Verantwortung – und holen Sie sich die richtigen Mitspieler.

Denn Erfolg entsteht nicht durch Abwarten. Erfolg entsteht, wenn jemand sagt: „Ich spiel dann jetzt.“

Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen ins Spiel zu kommen.

Bild von Dirk Ungerechts

Dirk Ungerechts

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