Kurz und Bündig: Das Silver-Meal-Verfahren

Heuristische Verfahren zur Ermittlung wirtschaftlicher Losgrößen gibt es viele und fast alle wichtigen, haben wir an dieser Stelle bereits kurz angerissen. Wirtschaftliche Losgrößenverfahren streben generell einen Ausgleich zwischen Lagerhaltungskosten einerseits und Bestell- bzw. Rüstkosten andererseits an. Um die optimale Losgröße ermitteln zu können, muss jedes dieser Verfahren ein Bewertungskriterium für die Gesamtkosten definieren, um dann zu überprüfen, bei welcher Losgröße diese Kostengröße minimal wird. Um die Losgrößen zu bilden raffen alle dynamischen Losgrößenverfahren die zukünftigen Planbedarfe eines Artikels über den aktuell benötigten Bedarf hinaus zusammen und prüfen bei jeder hinzukommenden Menge, das Gesamtkostenkriterium ab.

Das von den amerikanischen Professoren Silver und Meal 1973 entwickelte Verfahren nutzt zur Kostenbewertung die durchschnittlichen Kosten pro Zeiteinheit. Die Losgröße wird dabei jeweils um den nächsten anstehenden Planbedarf erhöht, solange die durchschnittlichen Gesamtkosten aus Lagerhaltung und Bestellung weiter sinken.

Unser Tipp:

Wie bei vielen weiteren Näherungsverfahren zur Ermittlung wirtschaftlicher Losgrößen besteht auch beim Silver-Meal-Verfahren die Gefahr, dass eine nichtoptimale Losgröße ausgewählt wird. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Losgrößenbildung abbricht, wenn die durchschnittlichen Gesamtkosten wieder ansteigen. Es ist aber durchaus möglich, dass die Gesamtkosten wieder fallen, wenn weitere Bestellperioden hinzugenommen werden.

Wenden Sie deshalb am besten das Wagner-Whitin-Verfahren an, da dieses die Sequenz der wirtschaftlichen Losgrößen über den gesamten Planungshorizont optimiert.

Prof. Dr. Andreas Kemmner

Prof. Dr. Andreas Kemmner

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